Chronik

1707

Der Ort Lauterbach wird gegründet. Von der geographischen Lage der hätten sich die ersten Lauterbacher, alle Katholiken, einer katholischen Pfarrei im Warndt anschließen müssen. Jedoch der weitaus kürzere Weg von einer halben Stunde war der Grund dafür, die Katholiken Lauterbachs dem Metzer Bischof Heinrich Carl du Combout des Coislin zu unterstellen, der sie als Filialort der Lauterbach zunächst gelegenen Pfarrei Creutzwald in Lothringen eingliederte. Alle Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen fanden in den nachfolgenden 95 Jahren in Creutzwald statt.


1801

Nach den neuen Regelungen durch das Konkordat von 1801 zwischen Napoleon Bonaparte und Papst Pius VII. wurde Lauterbach Filiale der neugegründeten trierischen Pfarrei St. Barbara in Emmersweiler. Ein sehr schlechter Tausch für die Katholiken, so dass die Bischöfe von Trier und Metz übereinkamen, dass die Katholiken aus Lauterbach, weiterhin in Creutzwald (im jetzigen Frankreich) am pfarrlichen und kirchlichen Leben teilnahmen. Sicherlich nicht die beste Lösung und so kam es auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu Spannungen und Problemen. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche und eigenen pfarrlichen Rechten wurde immer größer.


1855

Im Juli 1855 ordnete der preußische König Friedrich Wilhelm IV. an, dass in Lauterbach ein „katholisches Pfarrsystem“ zu errichten sei und der Pfarrer entsprechend der staatlichen Besoldung zu entlohnen sei. Hinzu kam ein „königliches Gnadengeschenk“ von 3000 Taler zum Bau der Kirche und des Pfarrhauses. Von kirchlicher Seite kam der Trierer Bischof Dr. W. Arnoldi am 26. Mai 1856 in die Filiale Lauterbach um u.a. den Bauplatz für die neue Kirche und das Pfarrhaus zu begutachten. Mit Wirkung vom 28. Oktober 1856 war es dann soweit, die kath. Kirchengemeinde St. Paulinus in Lauterbach wurde durch den Bischof Wilhelm Arnoldi gegründet.

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1857

Pfarrer Orth – damals Seelsorger für Emmersweiler und Lauterbach – betrieb mit aller Macht den Bau der ersten Lauterbacher Kirche und des Pfarrhauses. Die Grundsteinlegung erfolgte am 27.08.1857. Die feierliche Einsegnung war am 28.08.1860.

 


1860

Am 14.09.1860 fand die Einführung des ersten Lauterbacher Pastors, Julius Moll, statt, der 36 Jahre in der Pfarrei segensreich arbeitete bis zu seinem Tode am 29.02.1896. Wie tief die ganze Lauterbacher Gemeinde um ihn trauerte, zeigte die Tatsache, daß die Pfarrkinder ihren toten Seelsorger durch alle Straßen des Ortes trugen, ehe sie ihm auf ihrem Gottesacker sein Grab bereiteten.

 

 


1876

Ein schweres Grubenunglück ereignet sich am 05.07.1876
in Spittel/Frankreich. Durch eine Schlagwetterexplosion kamen 42 Bergleute um, davon alleine 26 aus Lauterbach. Zur letzten Ruhe wurden sie unter großer Trauer und Anteilnahme der ganzen Umgebung auf dem alten Friedhof beigesetzt. Ein Denkmal über dem Grab der Bergknappen hält ihr Andenken in der Gemeinde wach.

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1896

Als zweiter Pastor von Lauterbach wurde am 25.10.1896 Johann Jodokus Sebastian eingeführt. Er betreute die Pfarrgemeinde bis zum 17.02.1907.
Insbesondere war sein Verdienst die Gründung des Bauvereins. Er hatte dadurch dem Nachfolger zum Bau der neuen Kirche schon eine ansehliche Summe zusammengebracht.


1907

Am 22.04.1907 übernimmt Pfarrer Robert Wagner als dritter Pastor von Lauterbach die Pfarrgemeinde. Mit jugendlicher Kraft und Energie ging er an die ihm gestellte Aufgabe eines Kirchenneubaues heran, da die erste Kirche durch die stark anwachsende Seelenzahl (1900 hatte der Ort 1.275 und 1910 schon 1.490 Seelen) viel zu klein geworden war.

 

 


1911

 

Am 02.07.1911 war die Grundsteinlegung der neuen Lauterbacher Kirche.

 


1912

 

 

Am 27.07.1912 konnte die Rohbauabnahme beantragt werden. Die mit 144.000 Goldmark veranschlagte Baukostensumme erhöhte sich bis zum Bauende auf 196.500 Mark.

 

 


1912

 

Die erste der insgesamt 4 Glocken trifft an der neuen Kirche ein.
Am 01.09.1912, am Fest des heiligen St. Paulinus, wurde die Kirche eingesegnet. Von der Grundsteinlegung dauerte es nur zwei Jahre, bis ein Werk enstand, das im gesamten Warndt seinesgleichen sucht. Konsekriert wurde die Kirche aber erst am 22.05.1919 durch Bischof Michael Felix Korum.


1917

Der erste Weltkrieg fordert auch von den Lauterbachern das schwere Opfer der Herausgabe ihres herrlichen Glockengeläutes.

Mit großem Schmerz gingen Pfarrer und Kirchenvorstand und Arbeiter daran, unsere herrlichen Glocken abzumontieren, am 15. Juni 1917 läuteten die Glocken zum letzten Male eine Stunde lang zum Abschiede. Mit Tränen in den Augen hörten die Lauterbacher das Abschiedsläuten.


1925

 

Am 08.10.1925 verließ Pfarrer Wagner die Pfarrstelle in Lauterbach, um nach Saarbrücken überzusiedeln. Die ihm vom Bischof Korum gestellte Aufgabe, Kirchenneubau und Umbau der alten Kirche in eine Schule, hatte er treu erfüllt. Von nun an widmete er sich hauptamtlich der Medizin.

 


 

Am 25.10.1925 übernimmt Karl Loyo als Nachfolger Pastor Wagners die Pfarrei Lauterbach. Nach noch nicht ganz dreijähriger Tätigkeit verließ er im Februar 1928 Lauterbach und trat die Pfarrstelle in Wincheringen a.d. Mosel an.

 


1928

Pastor Schu wurde am Passionssonntag im Jahre 1928 als fünfter Pastor von Lauterbach eingeführt. Schon nach drei Jahren seines Arbeitens in Lauterbach war es ihm durch die eifrige Mitarbeit des Marienvereins, dessen Mitglieder Monat für Monat in großer Treue ihre Sammelgänge abhielten, möglich geworden, das schöne Werk der neuen Orgel anschaffen zu können.


1931

Die Kirche bekommt eine neue Orgel durch die Fa. Späth.
Mit ihren 38 Registern, verteilt auf 3 Manuale mit Pedal, mit fast 2.500 Pfeifen zählt diese Orgel heute zu den wenigen original erhaltenen romantischen Orgeln im Umkreis.

 


1935

Im Jahre 1935 wurde das Grab des ersten Lauterbacher Pfarrers, Julius Moll, umgebettet und befindet sich seitdem neben dem Chore der neuen Lauterbacher Kirche. Es wird auch heute noch von den Lauterbacher Pfarrkindern mit Liebe und Sorgfalt gepflegt.

 


1949

Pastor Veauthier tritt am 23.09.1949 sein Amt an. Kriegsschäden mußten beseitigt werden. Unter seiner Amtseinführung wird die Kirche innen überstrichen. Weiterhin wurden folgende Arbeiten ausgeführt: Generalüberholung der Orgel, Erneuerung der Kirchenfenster, Anschaffung einer Paulinusstatue aus Holz, Renovierung der Seitenaltäre, Installierung einer Lautsprecheranlage mit Liedanzeiger, Anschaffung einer Fatimastatue, Einbau einer neuen Kirchenheizung, Erneuerung des Kirchturmes und Teilen des Kirchendaches und Erweiterung der Außenanlagen.


1951

Die Kirche bekommt ein neues 4 stimmiges Glockengeläut von der Glockengießerei Paccard in Annecy, Frankreich mit elektrischem Läutwerk zum Preis von 4 Millionen Franken.

Bild: Eine Glocke des heutigen Geläutes im Jahre 1951 am Zollhaus Lauterbach.


1956

 

Einbau der neuen Turmuhr, die die Zivilgemeinde Lauterbach gestiftet hatte.

 

 


1970

 

Pastor Mansion übernimmt am 06.12.1970 die Gemeinde Lauterbachs für rund 10 Jahre.

1972 wird zum ersten Mal ein Pfarrgemeinderat in Lauterbach gewählt.

 


1976

Die übermalten Fresken werden unter Pastor Mansion wieder freigelegt und der Altarraum neu gestaltet.

 

 


1980

Am 09.11.1980 verlässt Pastor Mansion die Gemeinde auf eigenen Wunsch und geht nach Orscholz. Lauterbach hat keinen eigenen Seelsorger mehr.

Klemens Hombach, Pastor von Ludweiler, betreut im Alter von 36 Jahren die Gemeinde Lauterbach.

 


1980

Die nachfolgenden Pfarrer

Erwin Rech,
Hans Maria Thul † (Bild) und
Hermann Lanzerath

müssen ebenfalls andere Nachbarpfarreien mitbetreuen.

 


1988 – 2005

Die Kirchengemeinde St. Paulinus Lauterbach bildet mit der Pfarrei Herz Mariae in Dorf im Warndt eine Seelsorgeeinheit.

 


2005

Unter der Amtszeit von Pfarrer Weilhammer wird die „Weggemeinschaft Geislautern – Ludweiler – Lauterbach“ mit insgesamt 7.300 Katholiken gegründet. Erstmals steht nur noch ein Pfarrer für drei Gemeinden zur Verfügung. Seinen Sitz behält Pfarrer Weilhammer in Ludweiler.

Er verließ die Weggemeinschaft am 24.05.2009 auf eigenen Wunsch hin.

 


2006

Die Pfarrgemeinde St. Paulinus Lauterbach feiert ihr 150 jähriges Bestehen

 


2009

Die Pfarreien von Geislautern, Ludweiler und Lauterbach werden unter der Leitung von Pfarrer Weber mitbetreut. Geistliche aus Völklingen und der Umgebung helfen bei den zahlreichen Gottesdiensten aus. Es ist die Zeit der Vakanz.

 


2010

 

Am 1. November 2010 wird Herr Patrik Altmeyer zum neuen Pfarrer für die „Weggemeinschaft Geislautern-Ludweiler-Lauterbach“ ernannt.

 

 


2011

Ab dem 1. September 2011 gehört die Pfarrgemeinde St. Paulinus Lauterbach zur neu gegründeten „Pfarreiengemeinschaft Warndt“ unter der Leitung von Pfarrer Patrik Altmeyer.

Die Pfarreiengemeinschaft Warndt besteht aus den nachfolgenden Gemeinden:

  • Herz Jesu, Ludweiler
  • Maria Himmelfahrt, Geislautern
  • St. Barbara, Emmersweiler
  • St. Hedwig, Wehrden
  • St. Josef, Wehrden
  • St. Marien, Dorf im Warndt
  • St. Paulinus, Lauterbach
  • St. Wendalinus, Großrosseln

2016

Am 1. Januar 2016 wird die bisherige Pfarreiengemeinschaft Warndt mit Zustimmung des Bischofs Dr. Stephan Ackermann aufgelöst und die bisher acht eigenständigen Kirchengemeinden werden zur neuen Pfarrei „Heilig Kreuz im Warndt“ zusammengefasst. St. Paulinus Lauterbach ist nunmehr ein „Gemeindebezirk“ der neuen Pfarrei.


2019

Pfarrer Heinz Haser wurde 1989 im Alter von 31 Jahren vom Trierer Bischof Dr. Hermann Josef Spital zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er in seiner Heimatgemeinde St. Paulinus Lauterbach.
Danach wurde er u.a. als Kaplan in Köllerbach, Vikar in Dillingen, Pfarrer in Nohfelden, Bous und Ensdorf eingesetzt. Ab 2004 war er als Dechant im Dekanat Saarlouis tätig.
2018 wurde er durch Bischof Dr. Stephan Ackermann zum Kooperator im Dekanat Völklingen, zum Rector ecclesiae der Klosterkirche Heilig Kreuz in Püttlingen und zum Dienst in der Pfarreiengemeinschaft Riegelsberg-Köllerbach berufen.
Pfarrer Heinz Haser verstarb nach schwerer Krankheit am 10.12.2019 im Kloster Heilig Kreuz Püttlingen. Am 18.12.2019 wurde er in seiner Heimatgemeinde St. Paulinus Lauterbach unter der Anwesenheit von Weihbischof Brahm und zahlreichen anderen Gästen mit einem feierlichen Requiem verabschiedet und anschließend auf dem naheliegenden Friedhof beigesetzt.