Orgel

Vorgeschichte

Schon nach drei Jahren seines Arbeitens in Lauterbach war es Pastor Schu durch die eifrige Mitarbeit des Marienvereins, dessen Mitglieder Monat für Monat in großer Treue von Haus zu Haus ihre Sammelgänge abhielten, möglich geworden, das schöne Werk der neuen Orgel anschaffen zu können. Am 26.07.1931 war die feierliche Einsegnung.

Dieses prächtige Kircheninstrument wird besonders heute als der Geheimtipp für original erhaltene spät-romantische Kirchenorgeln in der gesamten Region angesehen.


Planung

Der Auftrag zur Planung und den Einbau der neuen Orgel wurde an die Gebrüder Späth aus Ennetach-Mengen in der Nähe von Ulm vergeben. Die beiden Orgelbaumeister August Späth und Dr. Karl Späth kreirten 1931 eine Orgel mit 38 Registern, verteilt auf drei Manuale mit Pedal und mit fast 2.500 Pfeifen. Bereits im Jahre 1928 wurde den Gebrüdern Späth für ihre Orgelbaukunst der damals hochangesehene Titel „Päpstlicher Hoflieferant“ verliehen. 1964 wurde die neue Firma „Freiburger Orgelbau“ von den Nachfahren gegründet. Diese Firma existiert noch heute.


Orgel-Disposition

STAFFELEI LINKE SEITE
I. Manual, Hauptwerk C-g‘
 
1) Quintatön 16′
2) Principal 8′
3) Portunalflöte 8′
4) Gemshorn 8′
5) Dulciana 8′
6) Praestant 4′
7) Rohrflöte 4′
8) Schwiegel 2′
9) Nazard 2 2/3′
10) Mixtur 3-4 fach  
11) Trompete 8′
Vacat  
 
II. Manual
 
12) Hornprinzipal 8′  
13) Rohrflöte 8′ sehr weit, C-f Zink
14) Quintatön 8′ Zink / Sn
15) Salicional 8′ C-h Zink, Rest Sn
16) Oktave 4′ C-H Zink, Rest Sn
17) Zartflöte 4′ C-H Zink, Rest Sn
18) Klosterflöte 2′ Dieses Register gibt es nur bei Späth-Orgeln, da viele Orgeln in Klöster geliefert wurden.
19) Quint 2 2/3′ C-F Zink
20) Cornet 3-4 fach   Sn C = 2 2/3′ + 1 3/5′ + 2′
21) Oboe 8′ Zink
     
Kopplung II – I 4′  
Kopplung II – I 16′  
Kopplung II – I 8′  
Kopplung II -Ped. 8′  
2 freie Kombinationstasten über den Registertasten.
 
 
STAFFELEI RECHTE SEITE
 
Kopplung III zu Pedal 8′
Kopplung III zu II 8′
Kopplung III zu II 4′
Kopplung III zu II 16′
Kopplung III zu I 4′
Kopplung III zu I 16′
   
Vacat  
 
III. Manual, Schwellwerk
 
22) Stillgedeckt 16′ C-h‘ Holz, Rest Sn
23) Konzertflöte 8′ C-h‘ Holz, Rest Sn, überblas. Expressionen mit rundem Loch.
24) Nachthorn 8′ sehr weit ged. C-h Zink
25) Aeoline 8′ C-h Zink
26) Vox coelestis 8′ c-h Zink
27) Prinzipal 4′ C-H Zink, sehr weit
28) Blockflöte 2′ sehr weit
29) Sesquialter 2-fach   gedeckt 2 2/3′, Rohrflöte 1 3/5′
30) Krummhorn 8′ Sn 2 2/3′ + 1 3/5′ + 2′
 
UNTEN
 
Kopplung I zu Pedal 8′  
     
Zartbass 16′ Abschwächung von Subbass
31) Subbass 16′  
32) Prinzipalbass 16′ Prospekt, Mitte, Zink
33) Oktavbass 8′  
34) Flötenbass 8′  
35) Choarlbass 4′  
36) Quintbass 10 2/3′  
37) Posaune 16′  

Druckknöpfe unter dem I. Manual von links

Register III (grün)
Register II (rot)
Register I (schwarz)
Auslöser (rot)
Tutti (weiß)
Forte
Mezzoforte
Piano
Pianopedal
Auslöser
Pianopedal III. Manual (grün)
Pianopedal II. Manual
Tremolo III. Manual
Tremolo II. Manual
Zungen ab

Über dem III. Manual in Vorsatzbrett

kleine Züge für:

Pianopedal III. Manual II – P, III – P, I – P Zartbass, Subbass,……, Posaune 16′, Lichtanzeige
Pianopedal II. Manual dto.
Schwellerstandanzeige
Voltmeter Ampèremeter
Registercrescendo für Handhebel rechts und links daneben, sowie Fußwalze.

Fußtritt von links

Registratur III
Registratur II
Registratur I
Generalauslöser (rot)
Tutti
Registerschweller (schwarz)
Schwellwerk III Manual (grün)

Numerierung der Register durch kleine, runde Porzellanknöpfchen, beginnend links oben, obere Reihe durchgehend links und rechts, dann zweite Reihe.

Das Hauptwerk der Orgel befindet sich geteilt in C- und Cis-Lade vor der Turmwand frei hängend.

Das II. Manual befindet sich in der Mitte, knapp über dem Boden in der Turmnische, darüber das Schwellwerk. Das II. Manual hat eine pneumatisch herausziehbare Notklaviatur für Stromausfall.

Das Pedalwerk ist in der Orgel an verschiedenen Plätzen verteilt.

Die Orgel hat elektrische Kegelladen.


Beurteilung

Die Intonation der Orgel ist zum Teil relativ schwach, was wohl mit der reichlichen Disposition für die Kirche zusammenhängt und mit dem Zeitgeschmack, sowie mit den vielen Oktavkoppeln. Nimmt man diese dazu, entwickelt die Orgel sehr viel Klangkraft und erweist sich für den Kirchenraum als gut dimensioniert.

Quelle: FREIBURGER ORGELBAU, Hartwig Späth (Orgelbaumeister) aus dem Jahre 2003


Audiobericht von SR 2 über diese Orgel
Audiobericht

Opusliste der Gebrüder Späth
Opusliste